Als ich mich, damals noch bei openBC, anmeldete, war dies nur als Ergänzung für mein Profil bei LinkedIn gedacht. Heute heißen sie XING und machen meiner Meinung nach ein ganz linkes Ding.
Irgendwann dachte ich mir, daß ich doch einmal die Premiummitgliedschaft austesten sollte, was ich dann auch tat. Genutzt habe ich sie dann im Prinzip nicht, und da es eine zweijährige (denkste!) Mitgliedschaft war, würde sie ja auslaufen. Nix auslaufen. Dumm gelaufen. Wie schon andere (und hier und hier 1 ) durfte auch ich erleben, daß nach Ablauf der zwei Jahre eine Mail eintrudelte, welche mich benachrichtigte, daß aufgrund der (schon im Januar 2010) abgelaufenen Kreditkarte keine Abbuchung für meine Premiummitgliedschaft erfolgen konnte. Wie jetzt? Das ist ein Abo? Tja, man kann das gut verstecken, wie XING fingerfertig beweist. In der Tat ist nämlich der Charakter des Angebots als Abonnement alles andere als offensichtlich. Und zwar weder in der deutschen noch in der englischen Variante.
Wohlgemerkt, rein rechtlich ist XING in der Tat im grünen Bereich – habe beim Anwalt nachgefragt.
Nach der Benachrichtigung schickte ich dann XING die Kündigung. Eine Antwort bekam ich nicht (nur eine automatische Empfangsbestätigung). Vorgestern trudelte dann eine zweite “Mahnung” (overdue notice) ein. Ich möge doch bitte bis 6. Juli das geschuldete Geld nebst 4,95 € Bearbeitungsgebühr überweisen. Auf meine Anfrage wie es denn mit meiner Kündigung aussehe, nach der ich zwar eine automatische Benachrichtigung aber keine Antwort bekommen hatte, wurde mir empört mitgeteilt, daß doch eine Antwort am nächsten Tag rausgegangen sei. Nur angekommen ist bis heute nix (wenigstens wurde die vermeintlich geschickte Antwort unten an die Mail angehangen, so daß ich den Inhalt kenne). Aber was will man erwarten, deren Mails sind ja nicht einmal signiert – jeder Depp kann derlei Emails fälschen wie er will. Da das SMTP-Protokoll ziemlich strikt ist, kann ich mir nicht vorstellen, daß es den Damen und Herren bei XING entgangen sein kann, daß die Mail nicht ankam, denn zugestellt wurde sie zumindest nicht. Übrigens: da sie nichts signieren befürchte ich, daß selbst die bestätigte Kündigung (bei Ablauf der nochmaligen Laufzeit) eventuell ganz aus Versehen auch nicht mehr wahr gewesen sein soll. Einer Firma die so mit ihren (bald ehemaligen) Kunden umgeht muß man alles zutrauen.
Aber zu spät. Man pocht auf eine Verlängerung und erreicht eine weitere Verärgerung des ohnehin schon unzufriedenen Kunden. Hatte ich schon erwähnt, daß ich den Dienst wegen Untauglichkeit (des Dienstes ;)) kaum benutzt habe? Eine erzwungene Verlängerung um die ursprüngliche Laufzeit natürlich: zwei Jahre.
Selbstverständlich wäre auch keine Minderung der Laufzeit im Interesse von XING, denn dann gingen ihnen ja Einnahmen verloren. Daß man im gleichen Atemzug den ohnehin bereits mit dem “Service” unzufriedenen Kunden – denn warum sonst würde kündigen – gegen sich aufbringt ist da nur noch Nebensache.
Danke, danke, danke XING. Ich hoffe euer “Service”, der dem fliegenden Wort von der Servicewüste Deutschland alle Ehre macht, wird euch entsprechend vergolten. Ich werde zumindest meinen Teil dazu beitragen. Habe ja jetzt zwei weitere Jahre Premiummitgliedschaft an der Backe. Und ohne Premium geht bei XING ja fast g(ar)nix, weshalb man schon Premium braucht um andere wachzurütteln.
// Oliver
- letzte Links nun tot [↩]