Mediale Schlachtbank

Zugegeben, Claus Weselsky kommt für mich nicht gerade als der Obersympath rüber; ähnlich geht es mir aber auch bei diversen Politikern – zuvorderst unsere rautengeübte Bundeshypnotiseurin.

Es ist aber eigentlich nicht so wichtig, ob er sympathisch rüberkommt, sondern ob das Anliegen, welches er als Bundesvorsitzender der GDL verfolgt, gerechtfertigt ist. Und das ist es ja wohl.

Leider wird in den Medien immer ungebührlich gekürzt, sogar bei den sogenannten öffentlich-rechtlichen Medien 1 – und die finanzieren sich doch über Gebühr :mrgreen:

Die Streiks betreffen, gerade in den Großstädten, viele Menschen. Sollen sie ja auch. Das Problem ist nur: wie soll man als GDLer für sein Anliegen werben, wenn man von den Interviewpartnern immer unterbrochen wird und dadurch als patziger Zeitgenosse wahrgenommen wird?

Solidarität ist eine Vokabel aus Vorzeiten. Ich habe noch keine einzige Wortmeldung eines prominenten SPD-Mitglieds mitbekommen die sich explizit nicht nur für das Recht zu streiken, sondern auch für die Ziele der GDL ausgesprochen wird. Warum? Nun, die Währungen im Regierungsviertel – und dort tummeln sich besagte SPDler ja derzeit – sind eben € und Wählergunst. Da kann man mit ausdifferenzierten Argumenten keinen Staat machen.

Die GDL will nicht nur Lohnerhöhungen erstreiken, sondern lehnt vor allem das geplante Tarifeinheitsgesetz (siehe hier) grundlegend ab. Aus gutem Grund übrigens. Die großen Gewerkschaften sind die zahmsten Gewerkschaften, denn deren Funktionäre arbeiten schon längst nicht mehr nur im Sinne Ihrer Mitglieder, sondern mindestens auch im Interesse der Arbeitgeber – wenn nicht gar ausschließlich in deren Sinn. Wohl ein Problem eines jeden Machtapparates.

Ironie des Schicksals – oder besser gesagt Indikator für die Verkommenheit der modernen SPD – der Entwurf des Tarifeinheitsgesetzes wurde von einer SPD-Ministerin vorgelegt.

Eine Verabschiedung 2 des geplanten Tarifeinheitsgesetzes wird noch vor der Sommerpause erwartet. Das wissen auch die Granden der Deutschen Bahn und setzen ganz klar auf eine Verzögerungstaktik. Bisher mit Erfolg. Man täusche ein Entgegenkommen an und spiele danach seinen Gegner in der nächsten Pressekonferenz aus. Hervorragende Taktik – zumindest wenn man danach geht wie der Querschnitt der nicht repräsentativ befragten Bahnreisenden reagiert. Da wird nicht auf die Bahn geschimpft, sondern auf Claus Weselsky und die GDL.

Daran läßt sich auch schon gut erkennen, daß die Bahn – sicherlich die erfahrenere Partei in Medienangelegenheiten – nicht auf eine sachliche Diskussion aus ist. Sobald eine Sachdiskussion auf die persönliche Ebene heruntergezogen wird, darf man davon ausgehen, daß mindestens eine Streitpartei unlauter argumentiert; insofern man das dann noch als Argumentation und nicht als schmutzige mediale Rufmordkampagne auffassen möchte.

Dabei sollte man nicht aus den Augen verlieren, daß die BRD der Mehrheitseigner der Deutschen Bahn ist. Eigentlich sollte man meinen, daß die DB-Granden entsprechend auch im Interesse des Volkes und nicht ausschließlich im Sinne der politischen Eliten und ihrer Aktionäre handeln – aber das ist nunmal das Problem mit der vollzogenen Privatisierung der DB. Profit wird oberstes Gebot.

Die Streiks und die dahinterstehenden Forderungen sind jedenfalls im Sinne aller Lohnarbeiter. Ob das jene am unteren Rand des Einkommensspektrums sind oder in der Mitte oder ganz oben: Lohnarbeit bleibt eine Form der Ausbeutung. Gewerkschaften werfen sich auf Seiten der Lohnarbeiter in die Waagschale; und Forderungen einer Gewerkschaft die objektiv den Mitgliedern dieser Gewerkschaft – und im aktuellen Fall durch den Kampf gegen das Tarifeinheitsgesetz – allen Lohnarbeitern zugutekommen, sollten die Unterstützung aller Arbeiter finden.

Eine Schwächung von Gewerkschaften geht alle Lohnarbeiter an. Der Zustand zu welchem uns hinbewegen wenn wir uns nicht auf Solidarität zurückbesinnen, kann in den USA betrachtet werden. Der Tag der Arbeit ist dort nicht – wie international – der 1. Mai, weil man Angst hatte das Datum würde an das Haymarket Massacre, welches sich im kommenden Jahr zum 130. Mal jährt, erinnern. Das Haymarket Massacre war seitens der Herrschenden zugleich Rechtfertigung und Auftakt zu einem Kampf gegen die Arbeiterbewegung im Allgemeinen und die Gewerkschaften im Besonderen.

Und so wurden scheibchenweise die Gewerkschaften und ihre Glaubwürdigkeit über einhundert Jahre demontiert bis US-Präsident Ronald Reagan in den 1980ern den Gewerkschaften den endgültigen tödlichen Stoß verpassen konnte.

Heute wird man mehrheitlich Lohnarbeiter antreffen welche der Meinung sind Gewerkschaften seien nur etwas für faule Arbeiter. Allein in den Gegenden in denen Arbeiter von NAFTA am stärksten negativ betroffen sind, mag man hin und wieder in Erinnerungen an Gewerkschaftszeiten schwelgen.

In diesem Sinne, und mit bereits heruntergeschraubten Erwartungen an die Bereitschaft zu Solidarität und die Reichweite eines solchen Aufrufes: Lohnarbeiter Deutschlands vereinigt euch.

Daß die Mehrheit von uns am Samstag nicht mehr arbeiten muß, ist übrigens den Gewerkschaften zu verdanken.

// Oliver

  1. mundsprachlich: Staatsrundfunk []
  2. und damit ist nicht “tschüß und weg” gemeint []
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Civilization

Several botched executions in the recent past in the US after the individual states had trouble to acquire the drugs for the deadly cocktail whose inventor – a pathologist – is, by the way, against the death penalty now. All we can tell with certainty is that the paralyzing drugs most likely just cover the pain and suffering of the condemned. But then, perhaps that’s the unofficial part of the penalty?

And yet, death penalty, the most expensive, most inhumane, least civilized and most backwards penalty is what is handed to Dzhokar Tsarnaev – in the form of a deadly injection.

Thanks US of America for – once again – defending our so-called “shared Western societal values”. Into the future!

// Oliver

PS: I guess Tsarnaev is luckier than the hundreds of civilians world-wide who got killed by US drone strikes, had no attorney or verdict … and the handful actual terrorists that also got killed by said drone strikes.

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Brandt: Spion im Kanzleramt

… wurde abgesetzt.

Frau Merkel: deckt mindestens und unterstützt allem Anschein nach offen die Spionage durch einen “verbündeten” Geheimdienst. Nach wie vor im Amt.

Wo bleibt denn da die sogenannte Gleichberechtigung?

// Oliver

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First anniversary

Exactly one year ago dozens of humans were massacred in the union house in Odessa. Here’s a documentary about the incident. Unfortunately the western media didn’t exactly do a great job covering the incident last year or ever since. This is an independent and crowdfunded production.

https://youtu.be/OErKKcuBTlY

// Oliver

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Erster Jahrestag

Vor einem Jahr wurden im Gewerkschaftshaus in Odessa dutzende Menschen massakriert. Hier eine Dokumentation des Vorfalls. Die deutschen, und allegemein die westlichen Medien, haben sich nicht gerade mit Ruhm bekleckert bei der Berichterstattung über das Massaker.

https://youtu.be/LXRIuVNGmds

// Oliver

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Death penalty again

Two recent editorials of The Times of Shreveport (Louisiana) shine a light at the mechanisms behind the death penalty, especially the second one:

No one should be given the ability to impose a sentence of death in any criminal proceeding. We are simply incapable of devising a system that can fairly and impartially impose a sentence of death because we are all fallible human beings.
(Attorney A.M. “Marty” Stroud III)

// Oliver

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Vizekanzler Gabriel

+++ satire +++ ticker +++

Berlin. Vizekanzler Sigmar Gabriel verteidigte abermals seine Forderung nach einer gesetzlichen Vorratsdatenspeicherung mit Verweis auf den erst im Januar vereitelten Anschlag auf das französische Satireblatt Charlie Hebdo.

Dabei, so Gabriel, seien nach neuesten Expertenschätzungen etwa ein Dutzend Menschenleben gerettet worden; durch Vorratsdatenspeicherung, wie er betonte. In Frankreich sei die Vorratsdatenspeicherung schon seit Jahren gesetzlich verankert und ihr Erfolg spreche für sie.

Wie fatal es ohne Vorratsdatenspeicherung enden kann, habe man in Norwegen gesehen. Dort hatte der Einzeltäter Anders Breivik in den Monaten vor seiner Tat immer wieder detaillierte Tatpläne an seine Emailadresse geschickt, welche der Polizei die nötigen Hinweise hätten geben können. Da aber Norwegen die Vorratsdatenspeicherung zu diesem Zeitpunkt noch nicht eingeführt hatte, kam es zu dem Massaker auf Utøya im Jahr 2011.

Der Vizekanzler hatte in den letzten Jahren immer wieder mit Argumenten für eine gesetzliche Vorratsdatenspeicherung auf sich aufmerksam gemacht, weshalb man ihm nach DPO-Meldungen unlängst eine Ehrenmitgliedschaft in der CDU antrug.

--- satire --- ticker ---

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Der Sprecher der Bundeskanzlerin

+++ satire +++ ticker +++

Berlin. Der Sprecher der Bundeskanzlerin hat gestern angekündigt, daß die Kanzlerin auch bei jedem Unfalltoten im Straßenverkehr ihre Termine absagen und zum Unfallort reisen wird.

Mit beschwörenden Worten lenkte der ehemalige Nachrichtensprecher die Aufmerksamkeit der Zuhörer auf die über 3000 Toten im deutschen Straßenverkehr und verglich die entsprechenden Zahlen mit denen der Unfalltoten im Luftverkehr der letzten Jahre.

Nach dem Absturz des Airbus 320 in Südfrankreich sei es der Bundeskanzlerin eine Herzensangelegenheit auch den Familienangehörigen von Unfalltoten im Straßenverkehr vom Unfallort ihr Beileid bekunden zu können. Man denke auch eine ähnliche Regelung für tödliche Unfälle im Haushalt, werde aber zuvor die Zahlen überprüfen lassen um den Terminkalender der Kanzlerin nicht unnötig zu belasten.

Finanzminister Schäuble sei bereits informiert und werde den Reiseetat entsprechend aufstocken, hieß es abschließend.

--- satire --- ticker ---

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American Sniper?

What’s the buzz about that “American Sniper”, Chris Kyle, right now in the US?

Wasn’t he but another murderer killing from safe distance?

Much like drone-killer dad who kisses his kids goodbye in the morning, drives to work and kills a few families and kids or the occasional terrorist thousands of miles away and then hurries to pick up his kids from the kindergarten after fulfilled duty? …

// Oliver

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“Vorzeigeintellektueller”

Der “Vorzeigeintellektuelle” Herr Schweiger sollte seinem Namen lieber alle Ehre machen und hin und wieder mal schweigen statt populistisch herumzumotzen.

Seine Kommentare zur Edathy-Affäre waren meiner Meinung nach unter aller Sau. Gerade auch weil er seine Kinder in vorgeschobener Freiwilligkeit 1 regelmäßig verkauft. Sicher gibt es da Unterschiede, aber moralisch verwerflich kann man beides finden.

Daß der Vorwurf Edathy habe Kinderpornographie konsumiert nicht nachgewiesen wurde und sich die Affäre um – sicherlich geschmacklose, damals aber rein nach Gesetz nicht beanstandbare – Nacktaufnahmen von minderjährigen Jungen drehte fällt dabei ebenso unter den Tisch wie diverse Fakten durch die vermeintliche Gerichtsreporterin Alice Schwarzer im Kachelmann-Prozeß.

Populismus pur von Leuten die das Ohr der Medien haben.

// Oliver

  1. sie kennen es ja nicht anders []
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Rodney Reed

As recently noted below the article about Tony Abbots remarks that Texas was about to kill an innocent man.

Good news is that the execution scheduled for 5th of March 2015 has been postponed according to the Wikipedia article (permalink current version at time of writing, most recent version).

On February 23, 2015, a Texas Appeals Court announced that they had postponed Rodney Reed’s execution, originally scheduled for March 5, 2015, for the 1996 murder of Stacey Stites, after his attorneys filed a petition citing the existence of new “scientific evidence” that establishes his “probable innocence”.

(source: Wikipedia article)

I really hope that the injustice will be undone as much as possible and what seems to be the most likely murderer will be investigated and charged.

I’m still against the death penalty. Period.

// Oliver

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Re: Atheist wird zur Kirchensteuer gezwungen

Es gibt nun eine Kampagne auf Change.org, welche die Kirche auffordert das Geld zu erstatten und Herrn Bores um Entschuldigung zu bitten, sowie derlei Schnüffelei zukünftig zu unterlassen.

Da habe ich natürlich gern unterschrieben.

// Oliver

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Tony Abbott is right

I’m no fan of this hardliner, but him asking for clemency for two drug traffickers from Australia on the death row in Indonesia was the right thing to do.

The outrage of the Indonesians is understandable, because those drug traffickers destroyed numerous lives. However, nothing ever justifies the death penalty.

So while his reference to the relief aid from 2004 may have been out of line, the cause is just.

As long as no justice system is infallible, death penalty isn’t justified. And even if it were infallible, the question becomes whether this is the right way of treating humans.

// Oliver

PS: on a related note, Texas is about to kill an innocent man.

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Atheist wird zur Kirchensteuer gezwungen

In dieser Woche hat der Humanistische Pressedienst (hpd) die Übersetzung eines französischen Blogartikels des in Berlin lebenden Franzosen Thomas Bores veröffentlicht.

Darin geht es um einen Vorgang wie ihn nur die deutsche Bürokratie hervorbringen kann.

Es ist schon lange bekannt daß Deutschland mit seiner durch staatliche Stellen – nämlich Finanzämter – eingezogenen Kirchensteuer ziemlich einzigartig ist auf der Welt. Die Kirchen begründen dies mit den Enteignungen welche nach Napoleons Europafeldzug zu Beginn des neunzehnten Jahrhunderts stattfanden 1. Wie “hart” die Kirchen dabei getroffen wurden, läßt sich anhand des Kölner Erzbistums oder der Umtriebe des ehemaligen Limburger Bischofs Tebartz-van Elst: “arme” Kirche. Und da haben wir noch nicht erörtert wie denn die Kirchen in den ganzen Jahrhunderten an ihren Besitz 2 gekommen sind. Es kommen nicht nur Hexenverbrennungen in den Sinn, sondern bspw. auch Adlige welche die Kirche legitimierten und von der Kirche legitimiert wurden und welche sich jeweils an den armen Menschen gütlich taten. Woher kamen denn also wohl die Reichtümer der Kirchen? …

Nun aber zum Erfahrungsbericht von Herrn Bores, besagten französischen Blogger aus Berlin …

Als er sich in Berlin anmeldete, wurde er nach seiner Konfession gefragt. Wie aus seinem Blogartikel ersichtlich, gab er Keine Religion an. Bei einer weiteren Nachfrage gab er wiederum an ein Atheist zu sein.

Etwas später fehlten mehr als 500 € von seinem Girokonto und er wurde aufmerksam. Es handelte sich dabei um die Kirchensteuer für den aktuellen Monat, sowie eine Nachzahlung für die Vormonate.

Auf Nachfrage ergab sich, daß die französische Kirche der deutschen einfach mal – entgegen datenschutzrechtlicher Regelungen – Auskunft über die Taufe des Herrn Bores gab und den Taufschein mitschickte. All das ohne Herrn Bores zu fragen oder auch nur zu informieren.

Ähnlich wie einstmals in der DDR, ist durch die laizistische Verfassung in Frankreich ein amtlich bestätigter Kirchenaustritt dort nicht vorgesehen. In der DDR war der Gang zum Amt zwar vorgesehen, aber es machte im Grunde keinen Unterschied wegen fehlender Verbandelung von Kirche und Staat in Form einer Kirchensteuer.

Herr Bores hatte also in Frankreich nie die Möglichkeit gehabt formal aus der Kirche auszutreten. Er sei also noch Mitglied. Deshalb, so die deutschen Kirchen, muß er nun auch bezahlen. Das bislang gezahlte Geld ist wohl unwiederbringlich weg, aber mittlerweile ist Herr Bores nach deutsch-bürokratischem Ritus auch aus Sicht der deutschen Kirchen offiziell ausgetreten.

Was ich daran besonders befremdlich finde, ist daß sich für die Kirche aus einer Willensbekundung der Eltern, ggf. auch nur eines Elternteils, ein Rechtsanspruch auf Kirchensteuer ableitet. Das Kind ist dabei zumeist noch im Kleinkindalter und hat noch nichts dazu oder dagegen zu sagen.

Noch befremdlicher sind die Umtriebe der jeweiligen Gemeindeverwaltungen in denen der Austritt erklärt werden muß. In Berlin kostete der Austritt für Herrn Bores 30 €. In anderen Gemeinden sogar noch mehr. Hier sieht man einmal mehr die Verbandelung von Kirchen- und Staatsobrigkeit.

Man sieht schon wie fragwürdig das nach wie vor herrschaftliche Gebaren der Kirchen ist. Ein Akt eines Vertreters der jeweiligen Kirche an einem unmündigen, weil viel zu jungen, Menschen auf Bitten seiner Eltern oder eines Elternteils wird zum Anlaß genommen einen Rechtsanspruch auf die Kirchensteuerzahlung bei Erlangung der Mündigkeit abzuleiten. Da wäre vielen im Nachhinein wohl eine Einmalzahlung für die spirituelle Dienstleistung der Taufe doch allemal lieber gewesen.

Auch interessant für mich war die im Blogartikel verlinkte Panorama-Sendung vom 2010-05-06. Darin wird sehr anschaulich dargestellt welche Steine die Kirchen den Menschen in den Weg legen aus der Kirche auszutreten und wie Ungläubige 3 in bestimmten Konstellationen für ihre Partner mitbezahlen.

// Oliver

  1. wieviele Generationen von Deutschen seitdem Reparationszahlungen an die Kirche vorgenommen haben, ist gigantisch. So gesehen müßte man meinen der Anspruch sei längst abgegolten. []
  2. von Eigentum möchte man nicht reden []
  3. wie auch ich []
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Honest words

In a recent interview US president Obama conceded that the USA behaves on our planet like a bully in would in a school yard. His words:

Now, I also think that if we were just resorting to that and we didn’t have a realistic view that there are bad people out there who are trying to do us harm — and we’ve got to have the strongest military in the world, and we occasionally have to twist the arms of countries that wouldn’t do what we need them to do if it weren’t for the various economic or diplomatic or, in some cases, military leverage that we had — if we didn’t have that dose of realism, we wouldn’t get anything done, either.

The wording also gave me an eerie reminder of the book “Confessions of an Economic Hitman”.

// Oliver

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Liebe Telekom

DSL-Probleme, soweit nichts besonderes. Aber hört doch mal auf uns zu verscheissern.

Seit heute Morgen komme ich maximal auf ein paar Minuten Internetverbindung bevor sie wieder abbricht.

Aber seid doch mal ehrlich mit euren Kunden. Wenn ihr wisst, daß es eine Massenstörung ist, wäre es doch fair den schwarzen Peter nicht den Kunden bzw. den Routern in die Schuhe zu schieben.

Ohnehin ist es ein Routerzwang durch die Hintertür wenn ich eine Fritzbox habe und ihr dann halt argumentiert, daß ihr nur Speedport-Router unterstützt. Man ist also selbst dann auf sich gestellt, selbst wenn alles auf eine Störung der Gegenstelle hinweist.

Seltsam ist es auch daher weil Telekom-Mitarbeiter einem regelmäßig sagen, sie würden privat selbst Fritzboxen benutzen.

Erst nach mehrmaligem Nachfragen und beim letzten Anruf 15 min Warteschleife, meinte eure Kundenberaterin, daß es sich um eine Massenstörung handele, welche morgen bis 10 Uhr behoben sein soll. Warum nicht gleich so?

Aktualisierung 2015-01-22: Das Problem hält nach wie vor an. Um die Argumente der Telekom auszuhebeln habe ich mir einen Speedport W724V besorgt, welcher ebenfalls PPPoE-Fehler (Zeitüberschreitungen) spuckt und bei aufgebauter Verbindung eine genauso schlechte Verbindungsqualität zeigt. Kurzum die Systemmeldungen der Fritzbox sind mal deutlich aussagekräftiger. Als ich gestern eine Dame beim Kundenservice fragte, ob es denn seitens der Telekom eine funkbasierte Übergangslösung gäbe, bot sie mir eine “Flatrate”, gestaffelt nach Preisklassen/Geschwindigkeit/Volumen an, woraufhin ich sie dann hinwies, daß es sich bei einer Flatrate mit Volumenbegrenzung um einen Volumentarif und eben nicht um eine Flatrate (also einen Pauschalpreis) handelt. Unter 24 Monate Vertragslaufzeit konnte man mir nichts anbieten. Was beim Telefon vielleicht noch erträglich ist: maximal fünf Gigabyte Volumen pro Monat, ist für mich unpraktikabel. Das schaffe ich innerhalb einer Woche ohne weiteres; pro Arbeitstag ein Gigabyte ist nichts ungewöhnliches.

// Oliver

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Fairfax County (VA): Thou shalt install proper crosswalks

… and traffic lights for pedestrians.

Honestly, I now know what Americans mean by “going the extra mile”. I have seen at the very least three cross junctions with only two crosswalks. Takes no degree in mathematics or deep knowledge of graph theory to figure out that it is the impossible to get from A to B that way, unless you get lucky.

And while you’re at it, make sure to come up with traffic lights for the pedestrians on the green strip in the middle of your roads.

It would allow pedestrians to cross the five lanes to the green strip while some of the cars are already moving.

These boots may be made for walking, but the US is not.

// Oliver

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Gewaltorgie

Heute waren wir mit einem Kollegen und seiner Frau im Kino bei Taken 3 mit Liam Neeson im AMC im Tysons Corner Center.

Wer die ersten beiden Teile kennt, weiß daß viel Gewalt in diesen Filmen zu sehen ist.

Diesmal haben sich die Macher des Films nicht sonderlich mit Ruhm bekleckert. Ich war doch etwas geschockt die Darstellung von Waterboarding im Film zu sehen. Einer Foltermethode, welche so und ähnlich auch von der CIA und anderen benutzt wurde um falsche Geständnisse zu erzwingen.

Amnesty International hat ganz recht damit, daß Folter niemals gerechtfertigt ist.

Der Film verkommt somit zu einer Apologie der US-Foltermethoden. Mit den “Bösen” kann man’s halt machen.

// Oliver

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2015

Was bringt uns das Jahr 2015? Tja, diese Frage stellen sich die allermeisten Menschen. Das Dumme an Prognosen ist nur, dass sie besonders schwierig sind, wenn sie die Zukunft betreffen. Allerdings können wir mit einer bestimmten mehr oder weniger hohen Wahrscheinlichkeit einige Dinge bereits jetzt erfahren über das neue Jahr.

Zu den Fakten zählen:

das dezimal dargestellte Jahr 2015 in Binär ist ein Palindrom, nämlich 11111011111.
Daraus folgt dann auch gleich in Oktal (Basis 8) : 3737 , das fast ein 1337 (Leatspeak) ist. 2015 ist keine Primzahl und enthält folgende Teiler: 1, 5, 13, 31, 65, 155, 403, 2015 = Anzahl 8 = Quersumme. Faktorisiert ist 2015 = 5 * 13 * 31.

Nun was wissen wir noch. 2015 ist kein Schaltjahr und besteht damit als Kalenderjahr aus 31536000 Sekunden oder 525600 Minuten oder 8760 Stunden oder auch 365 Tagen mit 12 Monaten (oder 52 Wochen). Mit den Monaten, die hoffentlich jeder kennt. Da die Natur es nicht immer genau nimmt, sind auch die Angaben nur mit einer bestimmten Wahrscheinlichkeit richtig. Die meisten Menschen werden wissen, dass die Erde je nach Art des Jahres etwas mehr Zeit benötigt. Wie viel das ist, ist genauso wenig verbreitet wie eine einheitliche Definition (die es wohl nicht geben kann). So ist das gregorianische Kalenderjahr berechnet auf 365,2425 Tage, d.h. 365 Tage, 5 Stunden, 49 Minuten und 12 Sekunden oder in Sekunden: 31 556 952. Astronomisch bestimmte Definitionen für ein Jahr ergeben entsprechend andere Zeiten wie das (nicht Schalt-)Sternenjahr mit 365 Tagen, 6 Stunden, 9 Minuten und 9,54 Sekunden. Damit ist das Zustandekommen des Schaltjahrs aber wieder einleuchtend.

Was wir allerdings wissen sollten ist, dass die Erde sich nächstes Jahr und damit ein Jahr später, einmal um die Sonne gedreht hat (sogenannte Revolution). Das bedeutet, dass wir (zumindest in den gemäßigten Breitengraden) Jahreszeiten zu erwarten haben (und wegen der Lage der Erdrotationsachse zur Sonne, jedoch nicht wegen der unterschiedlichen Entfernung der Erde zur Sonne!). Wir wissen allerdings aktuell nicht, ob und wie stark sich die Jahreszeiten zeigen werden. Ja das Wetter ist einer der größte Unsicherheitsfaktoren für das nächste Jahr.

Ein weiterer Fakt ist, dass wir in einem Jahr doch ein gutes Stück älter sind (ein Jahr nämlich). Durch die unterschiedlichen Geschwindigkeiten der Erdrotation am Äquator bis zu den Achsen auf der Erdoberfläche, werden wir jedoch (vernachlässigbar) unterschiedlich altern, je nachdem wo wir uns befinden. Da hilft es im neuen Jahr wohl eher durch aktive Bewegung jung zu bleiben als durch passive Bewegung.
Und wenn wir faul sein und auch nicht den Wohnort wechsel werden, so werden wir nicht mehr am absolut gleichen Ort sein wie jetzt. Einerseits werden wir durch die Kontinentaldrift bewegt, die mit ein paar Zentimeter pro Jahr nicht besonders schnell ist. Und andererseits werden wir durch die Bewegung der Erde um sich selbst und die Sonne nie am selben Platz sein. In Stuttgart (ca 48. Breitengrad) dreht sich die Erde mit etwa 1100 km/h. D.h. wir werden uns 9636000km in einem Jahr um die eigene (Erd-)Achse bewegt haben. Kalorien adé, könnte man meinen! Die Geschwindigkeit Erdrevolution beträgt etwa 107 000 km pro Stunde. D.h. nach einem Jahr sind wir um die Sonne 937320000 km geflogen. Klingt viel oder? Aber das ist fast 9 mal weniger als die Reise, die wir mit unserem Sonnensystem um den Kern der Milchstraße machen werden, nämlich 8420112000km bei 961.200 km/h. Dieser Wert wird noch einmal erhöht, dadurch dass das Sonnensystem sich nicht nur auf einer Ebene (horizontal) um die Galaxie dreht, sondern oszilliert, d.h. eine Auf- und Abbewegung durch die Scheibe der Galaxie (vertikal) durchführt. Da die Milchstraße jedoch auch eine Geschwindigkeit besitzt, die allerdings nicht absolut (wann ist das ein V jemals gewesen?) bestimmt ist, werden wir weitere 4835520km +/- ein paar tausend Kilometer pro Jahr zurückgelegt haben. Doch so ganz genau kann man das allerdings auch nicht bestimmen.

Etwas genauer (aber auch nicht wirklich genau) geht es schon mit uns zu. Bei etwa 18 Atemzügen pro Minute werden wir weitere 9460800 Atemzüge nächstes Jahr gemacht haben. Unser Herz wird etwa 36 Millionen Mal geschlagen und damit 3650000 l Blut durch unser Kreislaufsystem gepumpt haben. Durch Sport und ungesunde Lebensweise werden sich diese Werte von Mensch zu Mensch dramatisch unterscheiden. Das wird schon ersichtlich daraus, dass Deutsche 500 Flaschen Bier, 4 Liter Schaumwein und über 140 l Mineralwasser verbrauchen. Der Wasserverbrauch für Baden, Duschen, Toilette, Spülen, Reinigen, Kochen, Trinken und mehr wird bei über 46355 Liter liegen. Statistiken sei dank (die ich selbst gefälscht habe).

Mit 100% Wahrscheinlichkeit können wir jedoch jetzt schon die Feiertage von 2015 bestimmen (und das ist wohl eines der wichtigsten Vorraussagen für die meisten von uns). In Baden Württemberg wird es 12 Feiertage geben, von denen “Tag der deutschen Einheit”, der “2. Weihnachtsfeiertag” und Allerheiligen auf zwei Samstage und einen Sonntag fällt, so dass für einige mehr oder weniger Arbeitstage in 2015 geben wird. Ich bitte für die Bürger anderer Bundesländer und Staaten, doch bei den entsprechenden offiziellen Stellen nachzufragen wie es mit den Feiertagen aussieht.
Außerdem wird es wieder Urlaub geben, welcher nach dem Bundesurlaubsgesetz §1 jedem Arbeitnehmer zusteht.

Weitere Fakten:
1. Wie jedes Jahr wird es Geburtstage geben
2. Nach Sylvester ist vor Sylvester.
3. Bundesliga und all die anderen Sportevents werden abgehalten
… Natürlich wird es noch einige andere “faktische Geschehen” geben, die alle aufzuzählen dem Halteproblem gleich kommen würde (z.B. Wahlen irgendwo… ach ich lass es doch lieber).

Zuletzt und wegen des Vorteils von Wiederholungen zur besseren Einprägsamkeit:
Das Dumme an Prognosen ist nur, dass sie besonders schwierig sind, wenn sie die Zukunft betreffen. Entsprechend sind alle Angaben in Zahlen oder Prosa rein spekulativ und sollten nicht für Vorhersagen aller Arten, für seherische Tätigkeiten, Statistiken, wissenschaftliche Vorträge oder ähnlich oder andersgeartete Nutzungsarten verwendet werden. Wer es trotzdem tut, ist auf sich alleine gestellt und muss zusehen wie er alle Quellen selbst findet. Dies ist ein privater Spaßtext! Natürlich bleibt das Urheberrecht bestehen.

Trotzdem ein frohes neues Jahr 2015. Mögen alle Vorsätze diesmal gelingen! … sonst halt übernächstes Jahr 😀

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Only in Germany

… will it matter to the vain to proudly carry a “Dr.” (used for PhD and other doctoral degrees) in front of their names.

It’s not like you’re forced to put it there, it’s very often literally abused to convey a sense of authority when there isn’t necessarily any. Let me elaborate.

For starters, a simple “Dr.” doesn’t convey anything whatsoever about the institution that awarded the degree, nor the circumstances under which it was awarded, nor even the area of expertise. Sure, a “Dr. med.” implies medical education. But I’d hold that the generalist may not necessarily know too many details about dermatology in particular. This is very similar to how I know little about Microsoft Word and Excel, although a lot of people deem me knowledgeable in the area of “computers”. Yet the not-so-subtle title in front of the name will unduly give more authority 1 to an argument voiced by such a person than is often justified.

In a discussion about physics, I’ll gladly bow to the physicist who carries a “Dr.” title, because then the sense of authority is more likely justified. Doesn’t mean I won’t try to check the facts, but it means I’ll be more inclined to accept an argument that can withstand a few pointed questions. But if the same physicist would discuss with me about politics or religion 2 or whatever else, why should I grant him the benefit of added authority because of a title?

I have no extra respect whatsoever towards people who carry their title this way. In fact I will be much more suspicious towards them. The only exception is really the “Dr. med.”, because that has for a long time been awarded to students of medicine despite the doctoral theses not always meeting the high standards generally applied to doctoral theses in other fields. Also, the title “Doctor” is often used to address someone of the medical profession who doesn’t necessarily carry that title (yet).

But then plenty of institutions will award the doctor degrees under more than questionable circumstances. In the past, my understanding of this process is, doctoral theses had to advance the field of expertise to which they applied considerably. Now either some of these fields have become very shallow, not meeting any standards for scientific work, or the theses are. If a thesis collects and assembles mere facts and maybe draws some conclusions from it, that’s most of the time nothing groundbreaking and new. Yet the titles are being awarded.

I guess it’s the underlying social norm we have to address in order to fix this. I don’t give a flying fuck about some politician having or not having a doctor degree. What matters are their subject matter competence and leadership skills.

</rant>

// Oliver

  1. this, of course, is also a social problem in that the standards in a society imbue the rule that such title carries authority in peoples’ minds []
  2. the only group of people in an argument about religion as a whole would be preachers and doctors and professors of theology. []
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