Ach ZDF, ich mag euch immer wieder …

… für die entlarvende Wortwahl. “Merkels Machtoptionen” … lustitsch. Alle Macht geht also vom Volke aus in einer Demokratie.

Wenn dann gleich im Anschluß Herr Weidenfeld, pardon Professor Weidenfeld, darüber lamentiert, daß der Wähler die große Koalition bevorzuge, kommt mir schon das kalte Kotzen. Wie jetzt? Derjenige der beide Stimmen der CDU gab, hat also die große Koalition gewählt, ebenso jener der sie der SPD gab. Ach ja und die Wähler der anderen Parteien natürlich auch. Gell?

In Zeiten in denen 41,5% (lt. vorläufigem Endergebnis) fünf (Bundestags-)Stimmen von der absoluten Mehrheit entfernt ist, sprich: unter 50% der abgegebenen Gesamtstimmen für eine absolute Stimmenmehrheit im Parlament ausreichen, sollten sich solche Elfenbeinturmbewohner vielleicht dorthin zurückbegeben wo sie hingehören anstatt uns mit ihrer Glaskugel in einer Liveschalte in den Abendnachrichten den Wählerwillen wahrsagen zu wollen.

// Oliver

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One Response to Ach ZDF, ich mag euch immer wieder …

  1. Mathias says:

    Das passt schon, Olli. Die Menschen haben mit großer Mehrheit die CDU gewählt. Ob das daran liegt, dass sie die Politik der CDU prima finden, oder ob es einfach an der viel zitierten Beliebtheit von Merkel liegt, ist eigentlich unerheblich. Gemessen an der Anzahl der Stimmen hat das Volk der Union die Macht gegeben.
    Ob nun Merkel wirklich regieren kann, ist eine ganz andere Frage. Wären sich SPD, Grüne und Linke einig, dann könnten sie mit eigener Mehrheit die Regierung stellen. Oder sie verweigern sich einer Koalition mit der Union. Die müsste dann allein regieren und wäre bei Gesetzen auf den guten Willen der drei Oppositionsparteien angewiesen.

    Über diesen Professor müssen wir eigentlich nicht weiter reden. Der sieht doch nur anhand der Stimmen, dass die CDU die stärkste, und die SPD die zweitstärkste Partei ist, und schließt deshalb daraus, dass die Bürger eine große Koalition wollen.
    Angenommen die FDP wäre von der Anzahl der Stimmen hinter SPD und Grünen, aber noch im Bundestag, dann hätte er vermutlich vorhergesagt, dass sich die Bürger eine Fortsetzung von Schwarz-Gelb wünschen.
    Warum er die, rein rechnerische, Mehrheit von SPD, Grünen und Linken nicht als mögliche Option, als möglichen Wählerwillen, anspricht, wird vermutlich das Geheimnis seiner Glaskugel bleiben.

    Wie gesagt, über den müssen wir eigentlich nicht reden.

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