Solidarität

Traurig wenn man so einige Stimmen von von Betroffenen hört, die sich über die Warnstreiks von ver.di echauffieren. Es ist ja gerade der Sinn von Streiks im Allgemeinen eine spürbare Wirkung zu erzielen. Die Wahrscheinlichkeit aber, daß es sich bei den Interviewten um Menschen handelt die den “oberen Zehntausend” zuzuordnen wären, ist verschwindend gering. Angebracht wäre hier also Solidarität mit anderen Lohnabhängigen und Druck auf deren Arbeitgeber, bzw. im Fall des öffentlichen Dienstes auf Politiker1.

Interessen der Lohnabhängigen im öffentlichen Dienst sollten uns ebenso am Herzen liegen wie die anderer Berufsgruppen, welche gesellschaftlichen Nutzen bringen2.

Das eigentliche Problem ist nur, daß die Kommunen seit Jahren, Dank fortschreitender Marktliberalisierung, ausgeblutet werden. Deren Sichtweise kann ich also nachvollziehen, da die meisten Kommunen3 keine Überschüsse erwirtschaften und entsprechend an anderen Stellen einsparen müssen, wenn die Gehälter und/oder Löhne ansteigen.

Aber daran, daß die Kommunen Dank der Bundespolitik ausgeblutet werden, sollen doch bitte nicht die Forderungen der Lohnabhängigen scheitern?!

Und wenn einige der Interviewten zum besten geben, daß doch in Deutschland die Arbeitsbedingungen gut seien, stelle ich fest daß ich nicht so viel fressen kann wie ich kotzen möchte. Denn die Bedingungen, die mindestens seit den Kohl-Jahren teils massiv geschliffen werden, wurden zuvor mühsam erkämpft. Es ist also eine bodenlose Frechheit diese Bedingungen als quasi gottgegeben hinzustellen. Generationen von Lohnabhängigen haben dafür gekämpft. Erinnert sich noch jemand an: “Samstags gehört Vati mir!”?

// Oliver

  1. inklusive Bundespolitiker []
  2. Bänker zähle ich allgemein nicht zu diesen nützlichen Berufsgruppen. []
  3. Frankfurt scheint da eine Ausnahme zu sein []
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