Nach einem äußerst erbaulichen Telefongespräch mit einem Kundendienstmitarbeiter der Telekom 1, startete meine Fritzbox 7490 in die neue Betaversion der Firmware 2 und ich sah folgendes in der Ereignisanzeige der Fritzbox:
- 22.05.16 15:12:51 RADAR wurde auf Kanal 116 erkannt, automatischer Kanalwechsel wegen bevorrechtigtem Nutzer ausgeführt.
- 22.05.16 15:09:20 Radarerkennung (DFS-Wartezeit) durch Kanalbelegung ausgelöst, 5 GHz Band temporär nicht nutzbar.
Das war mir zwar zuvor auch schon aufgefallen, aber erst heute und erst direkt vor der Aktualisierung der Firmware.
Es sieht so aus, daß Lärm von startenden und landenden Flugzeugen nicht zu den einzigen potentiellen Nachteilen 3 in der Einflugschneise zum (und Ausflugschneise vom) Flughafen Frankfurt zählt.
Bei 1&1 fand ich folgende Erklärung:
“Radarerkennung (DFS-Wartezeit) durch Kanalbelegung ausgelöst, 5 GHz-Frequenzband temporär nicht nutzbar”
Dies liegt daran, dass das 5 GHz-Frequenzband nicht nur von WLAN-Geräten, sondern auch von Radaranlagen, z. B. bei der Flugsicherung, dem Militär oder bei Wetterdiensten, verwendet wird. Um eine störungsfreie Nutzung dieser Radaranlagen zu gewährleisten, wurden diese Nutzer vom Gesetzgeber zu “Primärnutzer” erklärt. Darüber hinaus wurde festgelegt, dass WLAN-Geräte solche Primärnutzer orten und diesen mithilfe der dynamischen Frequenzwahl (Dynamic Frequency Selection – DSF) automatisch ausweichen müssen.
Bei AVM gibt es ebenfalls einen Artikel zum Thema, der allerdings bei einer Websuche (nicht Google!) nicht gefunden worden war.
Leider führt dies dazu, daß man in Sachen WLAN ins überfüllte 2,4-GHz-Band ausweichen muß, oder mit Unterbrechungen im 5-GHz-Band zu kämpfen hat.
Nunja, die Wohnung und die Gegend hier – in der Waldfriedsiedlung in Niederrad – sind dennoch sehr schön.
// Oliver
PS: Das Telefongespräch mit der Telekom, welches auch durch einen Rückruf gekrönt wurde mit dem sich der Kundendienstmitarbeiter versichern wollte, daß die vorgeschlagene Lösung – eine Betaversion der Firmware einzuspielen – funktioniert, war deshalb so erbaulich, weil dieses Problem wohl auch bei anderen Kunden auftritt. Aber nur bei sehr wenigen. Beim Rückruf freute sich der Kundendienstmitarbeiter auch darüber ausgerechnet an einen Kunden mit einem derartigen Problem geraten zu sein und die Problemlösung durch Rücksprache auch gleich verifizieren zu können.
Da ich nicht nur die Fritzbox, sondern auch einen Speedport vorhalte, habe ich auch sogleich anbieten können, den Speedport W724V anzuschließen um ihn bei der Messung zu unterstützen. In der Tat schien der Speedport keinerlei Probleme zu haben. Der Kundendienstmitarbeiter meinte daraufhin, daß er sich entsinne, daß bei besonders kurzen Leitungen ab Verteiler (bei uns würde ich ca. 30 Meter bis zum Haus veranschlagen und für die Gesamtlänge bis zur TAE-Dose definitiv unter 100 Meter) eine Laborversion der Fritzbox-Firmware (er meinte 6.55-33130) Abhilfe schüfe. Es war zwar nur die neuere Version 6.55-33192 verfügbar, aber es stellte sich heraus, daß der Kundendienstmitarbeiter genau den richtigen Riecher hatte, denn diese Firmwareversion löste das Problem scheinbar direkt. Ich werde das jetzt noch beobachten und im Zweifelsfall den Speedport zwischen TAE-Dose und Fritzbox klemmen, wenn es Probleme gibt. Es war das erste Mal, daß ein Problem auch tatsächlich von der Fritzbox ausgelöst wurde. Zuvor wurde die Fritzbox zwar schon mehrfach als Fehlerursache vorgeschoben, was sich aber durch einen Test mit dem Speedport jeweils falsifizieren ließ 4.
- Ja, es gibt sie auch die hilfsbereiten und kompetenten Mitarbeiter, mehr dazu im PS [↩]
- 06.55-33192, welche wohl Probleme mit VDSL bei besonders kurzen Kabellängen bis zum Verteiler beheben soll [↩]
- bisher empfinde ich es überhaupt nicht als besonders störend, selbst bei offenem Fenster [↩]
- einer der Gründe den Speedport überhaupt anzuschaffen [↩]