Jetzt wird Farbe bekannt

Mit der Ankündigung Großbritanniens panzerbrechende Munition mit abgereichertem Uran (Englisch “depleted uranium”) an die Ukraine zu liefern — und den quasi nicht existenten medialen Einsprüchen — haben die “Unterstützer” der Kiewer Regierung unter Selenskij Farbe bekannt.

Behauptete man bisher noch es ginge bei Waffenlieferungen um die Ukraine und die Ukrainer und mochte man vielleicht auch der verworrenen “Logik” folgen mit Waffen einen Frieden zu schaffen1, während andererseits nachweislich die Friedensbemühungen der beiden offiziellen Konfliktparteien — Ukraine und Rußland — wenige Wochen nach dem Angriff Rußlands seitens des Westens hintertrieben wurden2.

Mit der Lieferung von Munition mit abgereichertem Uran ändert sich die Lage gewaltig. Hierzu sei an die Folgen der “Nutzung” dieser Munition (Artikel auf Englisch) erinnert. Schon vor knapp zwei Monaten munkelte man, daß die USA planten diese Sorte Munition zu liefern. Jetzt legt Großbritannien vor, während sich die USA offiziell noch zieren. Dabei ist die Ukraine doch eine so wunderbare Endlagerstätte für den Atommüll dieser beiden Atommächte!

Die “Clou” bei dieser Munition aus einer Uran-Titan-Legierung ist, daß sie auch starke Panzerungen — wie eben bei Kampfpanzern — mühelos durchschlagen kann. Die Russen verwenden stattdessen Wolfram (Englisch: Tungsten), der als Munition aber nicht ganz die Durchschlagskraft der Munition mit abgereichterem Uran erreicht. Ein anderer “Vorteil” ist, daß man seinen Atommüll so kostengünstig einer Nachnutzung zuführt. Der klare Nachteil ist, daß sich die Munition beim Durchdringen der Panzerung in feinen Staub zerlegt und sich in der Folge sowohl mit dem Wind verbreitet als auch im Erdreich ablagert. Und das in der Kornkammer Europas!

Während die Stäube angeblich kaum oder nicht radioaktiv sind, sind die freigesetzten Uranverbindungen umso giftiger. Nochmal zusammengefaßt aus dem englischsprachigen Artikel den ich oben weiter verlinkte: in Falludscha kam es infolge der “Nutzung” dieser Sorte Munition zu einer Vervierfachung über alle Krebssorten hinweg und einer Verzwölffachung von Krebssorten im Kindesalter3. Der Anstieg bei Leukämie allein war 32-fach, bei Brustkrebs 10-fach — als Vergleich wird im Artikel Hiroschima genannt, wo der Anstieg von Leukämie “nur” 17-fach war.

Hier wird also mit dem Leben der Bevölkerung in den umkämpften Gebieten, sowie — aber das ja ohnehin — der Soldaten gespielt. In diesem Rahmen weiter auf einen Sieg der Ukraine durch Waffenlieferungen zu pochen ist nichts weniger als zynisch. Denn angenommen der hypothetische Fall — daß die Ukraine wirklich in der Lage wäre die durch Rußland vereinnahmten Gebiete zurückzuerobern — sie würde mit Uranverbindungen verseuchten Boden zurückerobern. Nähme man eine langwierige Dekontaminierung an, bleibt die Frage ob die gepriesene ukrainische Schwarzerde ihre Wirkung behielte — ganz zu schweigen davon ob das auf Jahrzehnte verschuldete Land4 in der Lage wäre die Früchte der nicht dekontaminierten Schwarzerde außer Landes gewinnbringend abzusetzen.

Auch die ehemaligen Jugoslawen können ein Lied von der fatalen Wirkung dieser Munition singen. Das Verbrechen des Einsatzes dieser Munition wird nicht dadurch kleiner, daß irgendeine bekloppte englische Adlige aus deren Kriegsministerium verlautbart, die britische Armee setze diese Munition bereits seit Jahrzehnten ein. Klar, Asbest wurde auch jahrzehntelang eingesetzt. Aber wenn es nicht im eigenen britischen Vorgarten passiert, sondern irgendwo in Osteuropa kann einem das ja schließlich scheißegal sein.

Der Wertewesten hat damit einmal mehr Farbe bekannt und zeigt wie sehr ihm die Ukrainer5 am Herzen liegen. Es wird nicht nur bis zum letzten Ukrainer gekämpft und das ohnehin arme Land weiter verschuldet — nein, die Zukunft der Menschen und der Erde auf der sie leben wird auch nachhaltig auf Generationen zerstört. So geht Frieden! Da kann ein vermeintlicher Diktatfrieden von Putins Gnaden natürlich nicht mithalten.

// Oliver

  1. in einem Krieg der ohne NATO-seitige Provokationen nie zustandegekommen wäre []
  2. Siehe Artikel des Tagesspiegel []
  3. also bspw. Leukämie im Alter unter 14 Jahre []
  4. siehe “Hilfspakete” in Form von Darlehen []
  5. natürlich nur jene die auch der russischsprachig aufgewachsene Selenskij aktuell als Ukrainer anerkennt []
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One Response to Jetzt wird Farbe bekannt

  1. orinoco says:

    Die Menschenverachtung der Reichen im Wertewesten hat System.
    Ich frage mich nur wie angekündigt eine “angemessene” Reaktion Russlands darauf aussehen soll? Eine äquivalente Menge an Uranstaub über der Innenstadt von London zur Explosion bringen?

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