Habe in der letzten Zeit einige Filme geschaut und dachte mir mal, daß es vielleicht eine gute Idee sein könnte Empfehlungen entsprechend meiner Eindrücke auszusprechen.
Zuerst “Pandorum”. Den fand ich relativ seicht und vorhersehbar. Die Geschichte war ganz okay, aber zuviele der eingebrachten Themen blieben bis zum Ende des Films wie lose Fäden hängen und nicht alle wurden am Ende des Films wieder aufgenommen. Bei einer Punkteskala von 1 (absoluter Mist) bis 10 (sehr sehenswert und würde die DVD kaufen) bekommt er von mir eine 6.
“Inglorious Basterds” (es ist tatsächlich kein Schreibfehler ;)). Zugegeben, als Fan von Tarantino und Rodriguez bin ich vermutlich einfach etwas vorbelastet, aber ich fand den Film einfach geil. Die Kombination aus den von Tarantino gewohnten blutrünstigen Bildern, dem äußerst schwarzen Humor der oft auch in blanken Zynismus abgleitet, dem Ernst des bearbeiteten Stoffs und der Riege bekannter Schauspielergesichter macht diesen Film zu einem wahren Genuß vom Anfang bis zum Ende. Da ich jedoch die deutsche Synchronfassung gesehen habe, möchte ich auf einen kleinen Mangel hinweisen, den ich empfunden habe. Es wäre schöner gewesen es so zu halten wie der Film anfängt: französisch und untertitelt – und zwar für alle in der Handlung benutzten Sprachen (Französisch, Deutsch und Englisch) insgesamt. Es hätte dem Film noch dieses gewisse Etwas gegeben, wenn die Kommunikation der Protagonisten und Antagonisten gleichermaßen so stattgefunden hätte, wie sie dies – den fiktiven Charakter der Geschichte ignorierend – auch im echten Leben hätte. Der Film bekommt bei mir eine 9 von 10. Die DVD kaufe ich mir erst wenn der Preis anständig ist … vielleicht wird die Idee ja auf einer DVD aufgegriffen?
“Wickie und die starken Männer”. Einfach nur ein starker Film. Der Film ist sehr humorvoll und diese gewissen Eigenheiten und Phantastereien laste ich einfach mal dem Orginal an, welches ich nicht kenne. Daß Wickie ein ein Junge ist, war mir anhand der Zeichentrickversion von der ich nur einmal Vorschauen gesehen hatte, nicht klar. Wickie ist ein ganz cleveres Kerlchen und versucht bis zum Ende den Respekt des Vaters zu erlangen, der viel mehr von den nicht geistigen “Tugenden” (vor allem Körperstärke) hält. Die Rollen sind nicht überzeichnet, sondern weitgehend sympathisch – inklusive der Bösewichte wohlgemerkt. Der Herr C.-M. Herbst, den man ja auch aus Rollen wie Hatler in “Der Wixxer” kennt, war zuerst aufgrund der Maske schwer auszumachen und erinnerte ein wenig an Otto Waalkes – dank seiner Stimme und Mimik habe ich ihn dennoch nach wenigen Momenten erkannt. Michael “Bully” Herbig war hingegen kaum zu übersehen. Alles in allem sehr sehenswert und eine 9 von 10.
“Verblendung”. Warum der Film “Verblendung” und nicht “Männer die Frauen hassen” hieß, wie der schwedische Titel lautete und wie er auch ins Isländische übersetzt wurde, ist mir noch immer nicht klar – vermutlich irgendeine Entscheidung des Buchübersetzers die dummerweise auch noch für den Film übernommen wurde. In Island habe ich den Film nicht gesehen, da er ohnehin nur isländisch untertitelt lief, was mir bei meinen Kenntnissen von Schwedisch und Isländisch kein Genuß gewesen wäre. Also schaute ich ihn hier in Deutschland zusammen mit einem meiner besten Freunde. Der Film war superklasse. Die Geschichte von Anfang bis Ende durchdacht wie man es von Romanverfilmungen erwarten sollte und spannend bis zum Ende. Besonders positiv fand ich, daß keine hollywoodmäßigen und überzogenen Effekte eingesetzt wurden, so daß bspw. ein Autobrand mal nicht die Karre in die Luft fliegt sondern so wie es uns die Experten sagen einfach lichterloh abfackelt. Das beste ist aber eindeutig die Geschichte und ihr Erzählstil, wobei die Hauptdarstellerin sicherlich wegen der Hintergrundgeschichte ihrer Rolle den größten Teil beiträgt. Dieser Film ist für mich sehr sehenswert und bekommt von mir eine glatte 10 von 10.
Zuguterletzt (für heute) “Die Entführung der U-Bahn Pelham 123”. Der Film begann sehr gut, aber der eigentliche Hintergrund der Geschichte war sehr schnell durchschaubar. Allerdings gab es noch die einen oder anderen Winkelzüge in der Geschichte, welche eine gewisse Spannung und teilweise auch Komik erzeugten. Allein, der Film war eine absolute Enttäuschung am Ende. Daß es ein “Happy end” werden würde war schon eine ganze Zeit voher absehbar, aber die Handlung am Ende war zum Teil nur noch lächerlich und ließ nicht nur Wünsche sondern auch Fragen offen. Daher gibt es von mir nur eine 4 von 10.
// Oliver