Verkehr(t) in Frankreich

Franzosen fahren scheinbar immer auf Kante. Nach gut zweieinhalbtausend Kilometern unterwegs in Frankreich bekomme ich beim Gedanken an den Verkehr dort einen erhöhten Puls.

Rund um Paris war es am verrücktesten. Motorrad- und Mopedfahrer welche sich voll auf Risiko zwischen den Autos hindurchschlängeln oder auch solche die gleich einen wilden Slalom zwischen den Autos hinweg und über alle Spuren aufführen und das bei Geschwindigkeiten bei denen ich als Motorradfahrer weiß daß sie keinerlei Chance zu einer Notbremsung hätten wenn man Geschwindigkeit der anderen Fahrzeuge, eigene Geschwindigkeit, Unübersichtlichkeit und so weiter einrechnet.

Ich habe schon mehrere Notbremsungen mit dem Motorrad hingelegt1 – die erste schon während einer Fahrschulstunde auf der Autobahn. Mit ca. 100 km/h in eine Ausfahrt erfordert dann doch etwas mehr Gewalt über das Motorrad; und also mehr Eigengewicht2.

Einerlei, auch die Autofahrer fuhren voll auf Kante. Der französische Autofahrer sieht vermutlich eine Sicherheitslücke und meint dann “ah, un sicherheitsluc, mais oius, da mousse iche reine”. Jedenfalls hatte ich es generell daß die französischen Autofahrer auch bei Geschwindigkeiten jenseits der 100 km/h noch gern und oft zirka zehn Meter vor einem einscheren. Meistens steige ich dann auf die Bremse um meinen eigenen Sicherheitsabstand wiederherzustellen und nicht selten kommt dann auch schon der nächste Franzose um die Ecke und schert in den noch nicht wieder vollständigen Sicherheitsabstand ein.

Aber auch Parkversuche in unserem Kofferraum fanden oft statt. Das ist natürlich wiederum wenig anders als mit den ganzen Dränglern auf der deutschen Autobahn.

Die Krönung war jedoch Quimper. Die Parksituation war alles andere als gut. So fanden wir uns in einem Parkhaus wieder in dem man um von einer Ebene auf die andere zu wechseln mehrfach kurbeln mußte (unser Auto war ein Ford Mondeo Kombi). Offenbar hatte da jemand “geplant” der noch nichts von Wenderadius gehört hat. Wir kamen jedoch mit erhöhtem Puls und Blutdruck, jedoch ohne Kratzer am Auto wieder heraus. Dich danach durch die zum Teil steilen und auch engen Gassen Quimpers auf die Suche nach einem Parkplatz zu begeben, war ein ganz eigenes Abenteuer. Wir fanden dann zu einem Parkplatz bei einem großen Kino, namens Le Steir. Am Abend fanden wir dann auch heraus, daß wir nichts bezahlen mußten, weil ab 19:30 nichts mehr zu bezahlen war. Darüber hatte ich schon in einem eigenen Beitrag geschrieben.

// Oliver

  1. ohne mich hinzulegen []
  2. In dem Fall war es der etwas schlechten einseitigen Kommunikation geschuldet. Der Fahrlehrer hatte sich zwar versucht verständlich zu machen, ich hatte es aber erst spät mitbekommen. Ich hatte nur einen Knopf im Ohr und die Tonqualität unterm Helm bei 140 km/h war … rauschend. []
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