Man sieht sie schon zittern vor den Kameras, die Bankster. Aber das Zittern ist nur ein Zittern des Zwerchfells vom unterdrückten Lachen.
Die europäischen Staaten überschlagen sich mit Rettungspaketen und Geschenken an die “armen Banken”, die EU-Staatschefs und lupenreinen Demokraten kritisieren Papandreou weil dieser ein Referendum durchführen lassen will – eine der direktesten demokratischen Beteiligungsformen – und die Bänker gerieren sich als großzügige Retter in der Not. Gleichzeitig wird die Unabhängigkeit der EZB von der Politik wiederholt betont …
Hallo? Geht’s noch? Wer druckt die Banknoten und wer vergibt die Kredite von Zaubergeld (fiat money)?
Die Staaten bürgen also für ziemlich sichere Ausfälle anderer Staaten. Ein normal denkender Mensch würde das niemals für jemanden tun, wahrscheinlich nicht einmal innerhalb der eigenen Familie. In der EU machen wir das mal eben. Gleichzeitig wird betont, daß auch der Ausstoß aus der “Familie” kein Tabu mehr sei.
Ach ja, und was passiert wenn wir für die ausgefallenen Bürgschaften zahlen müssen? Genau, dann leihen wir uns Geld bei … ach ja, bei den Banken. Die leihen sich zwar das Geld bei der Notenbank (bspw. EZB), aber haben gleichzeitig das Recht Zaubergeld in ihre Bilanzen zu buchen, auch wenn die Eigenkapitaldeckung nur einen Bruchteil des Kreditwerts beträgt.
Das Geldsystem und die davon lebenden Banken sind das ursächliche Problem, die Schulden der Staaten nur ein den Banken willkommenes Symptom. Oder glaubt jemand ernsthaft Banken seien an der Tilgung der Schulden interessiert? Klar werden sie das so sagen. Interessiert sind sie aber eigentlich mehr an der regelmäßigen Zinszahlung statt an der Tilgung der Schuld. Es geht allein um “gute Schuldner” …
// Oliver