Gerade nebenbei die Maybrit Illner Sendung von letzter Woche geguckt …

… großer Fehler!

Da vergleicht Herr Gabriel die ersten zwanzig (!) Artikel des Grundgesetzes (GG) mit den zehn Geboten und die streitbare Thea Dorn erklärt in diesem Zusammenhang was von Trennung von Staat und Kirche.

Um es mit Pispers zu sagen: “da müssen Drogen kreisen” bei diesen TV-Sendungen. Aber der Reihe nach.

Zehn Gebote
Es gibt zwei nicht identische Varianten des Dekalogs (griechischer Name der zehn Gebote). Zu den Geboten gehören übrigens auch die Beschreibungen der Strafen. Na denn mal los (Zitate entstammen einer Bibel von 1955, Exodus 20,2-17).

Ich bin der Herr dein Gott, der ich dich aus Ägyptenland, aus dem Diensthause, geführt habe.

  1. Du sollst keine anderen Götter neben mir haben.
  2. Du sollst dir kein Bildnis noch irgendein Gleichnis machen, weder des, das oben im Himmel, noch des, das unten auf Erden, oder des, das im Wasser und unter der Erde ist. Bete sie nicht an und diene ihnen nicht. Denn ich, der Herr, dein Gott, bin ein eifriger Gott, der da heimsucht der Väter Missetat an den Kindern bis in das dritte und vierte Glied, die mich hassen; und tue Barmherzigkeit an vielen Tausenden, die mich liebhaben und meine Gebote halten.
  3. Du sollst den Namen des Herrn, deines Gottes, nicht mißbrauchen; denn der Herr wird den nicht ungestraft lassen, der seinen Namen mißbraucht.
  4. Gedenke des Sabbattags, daß du ihn heiligest. Sechs Tage sollst du arbeiten und alle deine Dinge beschicken; aber am siebenten Tage ist der Sabbat des Herrn, deines Gottes; da sollst du kein Werk tun noch dein Sohn noch deine Tochter noch dein Knecht noch deine Magd noch dein Vieh noch dein Fremdling, der in deinen Toren ist. Denn in sechs Tagen hat der Herr Himmel und Erde gemacht und das Meer und alles was darinnen ist, und ruhete am siebenten Tage. Darum segnete der Herr den Sabbattag und heiligte ihn.
  5. Du sollst deinen Vater und deine Mutter ehren, auf daß du lange lebest in dem Lande, das dir der Herr, dein Gott, gibt.
  6. Du sollst nicht töten.
  7. Du sollst nicht ehebrechen.
  8. Du sollst nicht stehlen.
  9. Du sollst kein falsch Zeugnis reden wider deinen Nächsten.
  10. Laß dich nicht gelüsten deines Nächsten Hauses. Laß dich nicht gelüsten deines Nächsten Weibes, noch seines Knechtes, noch seiner Magd, noch seines Ochsen noch seines Esels, noch alles, was dein Nächster hat.

Über die ersten vier Gebote müssen wir nicht reden, ansonsten können wir Artikel 4 schonmal wegschmeißen. Einzig in der Präambel des GG steht ein Gottesbezug. Nummer fünf scheint mir kein Gegenstück zu haben. Nummer sechs kann man eventuell etwa mit Artikel 1 und 2 vergleichen. Bei Gebot sieben wird’s wieder schwierig, denn Artikel 6 erwähnt ausdrücklich uneheliche Kinder. Gebot acht spiegelt sich halbwegs in Artikel 14 und 15 wider – eventuell kann man Gebot zehn da noch mitnehmen. Bei Gebot neun wird es wieder schwierig. Nach meiner Zählung sind also vier von zehn Geboten in der einen oder anderen Weise im GG wiederzufinden.

Artikel 20 lasse ich mal weg, weil ich ansonsten wieder beim Lesen von des vierten Absatzes auf unartige Ideen komme.

Trennung von Staat und Kirche
In Harmonistan wäre eine solche Trennung schon im Sinne der Harmoniebildung und -erhaltung nie durchsetzbar, Frau Dorn. Aber davon unabhängig können Sie mir sicher erklären was denn der Staat mit dem Eintreiben der Kirchensteuer und der Finanzierung konfessioneller Schulen zu tun hat, wo wir doch Ihrer Meinung nach eine Trennung von Staat und Kirche haben?!

Basisdemokratische Grüße aus einem gallischenisländischen Städtchen 😉

// Oliver

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