Während ich von einigen Dingen die derzeit im Wahlkampf so abgehen deutliche Skepsis habe, finde ich die ZDF-Reihe “3 Tage Leben” richtig schön. Habe die bisherigen vier Sendungen mit
gesehen. Thema der Sendung ist immer, daß ein Politiker für drei Tage die Rolle – sowohl privat als auch beruflich – eines Normalbürgers übernimmt. Bisher betraf das natürlich nur Berufstätige. Wäre sicher interessant das mal für Arbeitslose zu sehen – inklusive Gang zum “Jobcenter” 😆
Diese Form des “Praktikums” ist bestimmt auch für die Politiker höchst interessant und wird ihnen hoffentlich gewisse Einsichten verschaffen, die ihnen in Zukunft in ihren Fachausschüssen und Gremien bei richtigen Entscheidungen helfen.
// Oliver
PS: Noch sind alle Sendungen in der ZDF-Mediathek verfügbar.
Das glaube ich nicht. Haben wir doch oft, dass Arbeitslose oder Alleinerziehende usw. aus ihrem Leben erzählen, während Politiker anwesend sind. Dann kommen Sprechblasen wie “Das verdient Bewunderung”, “die Möglichkeiten verbessern”, “neue Rahmenbedingungen”, aber letztlich hat’s der Politiker vergessen, wenn er wieder gemütlich in seinem Heim sitzt und seinen Lieben vom Auftritt und den tollen Umfragewerten erzählt.
Zugegeben, die Sprechblasen kommen immer. Aber sich etwas erzählen lassen und es selber mitmachen, sind doch ein gewisser Unterschied, oder?
Ob’s wirklich hilft ist ohnehin fraglich, weil vielleicht ein Dutzend von über 600 Abgeordneten überhaupt ein solches Praktikum machen. Es ist also schon zahlenmäßig nur ein Tropfen auf den heißen Stein.
Natürlich ist es hilfreicher, wenn der Abgeordnete selbst erlebt, wovon er den Arbeiter sonst bloß erzählen hört. Aber du hast vermutlich recht. Die paar Politiker in solchen Sendungen bewirken nicht viel. Vielleicht sollte man ja wirklich so eine Art soziales Jahr einführen. Und dann bitte nicht bei Leuten im Berufsleben, sondern bei ALG2-Beziehern oder bei Lohnaufstockern (Vollzeit + ALG2 vom Staat).