Wie Heise berichtet hat sich die Firma “Internet Dienstleistungen Kliemen” die Marke “Virtualdub” beim DPMA unter den Nagel gerissen. Wer es noch nicht weiß, VirtualDub ist ein seit langem bekanntes OpenSource-Programm für Videoschnitt. Es ist international bekannt und wie bei sovielen OpenSource-Projekten gibt es vermutlich keine Markeneintragung (die z.B. auf europäischer Ebene auch nicht sonderlich billig ist – 900 EUR Anmeldung plus dann nochmal für jede Eintragung …).
Auf einen Link zur VirtualDub-Seite verzichte ich hier aus den im Artikel bei Heise genannten Gründen. Allerdings kann man schon erwähnen, daß die Suche bei Google unter der Bezeichnung VirtualDub wohl das echte Programm zutage fördern sollte.
Da haben wir also einmal mehr einen Abzocker, der, wie anno dazumal der Advograf es vormachte, die Leute mit seiner Abmahnmasche um Geld – hier 160 EUR – erleichtert. Solchen Menschen kann man eigentlich nur Wünschen, daß die Sache mal gehörig nach hinten losgeht und sich die Geldmaschine in eine Schuldenlawine wandelt.
Daß Markenrechte ihre Bewandnis haben, streitet ja niemand ab und ist auch okay, aber einen durchaus weltweit bekannten Namen einfach mal so anzumelden um danach die Leute abzumahnen ist nicht die feine Art. Und wenn man sich mal auf der Webseite der Firma “Internet Dienstleistungen Kliemen” umschaut, wird man nur eines entdecken: gähnende Leere. Auch wenn der HTML-Quelltext nicht ganz leer ist, so ist sie weder mit sinnvollem Inhalt gefüllt, noch ist weit und breit etwas von dem gepriesenen Produkt mit Namen “Virtualdub” zu sehen.
Das sieht doch ganz nach einer Spaßmarke ala “Explorer” aus. Daß die Gierhälse nicht mal aus den Fehlern anderer Gierhälse lernen? Hoffentlich macht jemand mit einem Löschungsantrag (der, soweit ich weiß, kostenpflichtig sein dürfte) dem Spuk ein Ende …
// Oliver