Letztens gehört … (betrifft: DNS-Massentests)

Im Zusammenhang mit den Vorwürfen gegen Jan Ullrich kam vor nicht allzu langer Zeit ein Herr zu Wort. Dieser Herr, laut Sprecher des Beitrags hatte er etwas mit Herrn Ullrich zu tun, gab nun in etwa folgende Theorie von sich (sinngemäß zitiert):

Wenn in einem Hundertseelendorf ein Einzelner sich einem DNS-Massentest verweigert, ist die Schuldfrage doch klar.

Daß dies auf Ullrichs Weigerung beruhte sich einem DNS-Test zu unterziehen um seine Schuld oder Unschuld zu beweisen, sollte soweit klar sein. Aber viel brisanter finde ich die vordergründige Aussage. Hat dieser Mensch damit recht?

Meines Erachtens nach nicht! Ich finde es sogar empörend. Wer bekommt denn die Daten danach? Meistens wird die Antwort auf diese Frage “der Staat” oder ähnlich lauten. Aber “der Staat” beweist mit Gesetzesvorgaben immer wieder seine Rolle als Datenkrake. Wie kann da jemand von mir verlangen, daß ich mich freiwillig bereit erkläre eine DNS-Probe zu geben. Was passiert danach damit – wirklich. Daß die Gesetzesvorgaben soundso sind, ist klar, aber was passiert denn wirklich? Darf ich damit rechnen, daß irgendwann die Krankenkassen oder andere Versicherungen bestimmte Abschnitte meiner DNS einsehen dürfen um einen Risikowert für diesen oder jenen versicherten Gegenstand zu ermitteln? Ist es nicht schon heute so, daß die Schufa sehr umstritten ist, weil man selbst als wohlsituierter Mensch in einer schlechtbewerteten Gegend plötzlich schwer Kredite bekommt oder ähnliches? Wollen wir das auf andere Lebensbereiche ausgedehnt sehen?

Ist es nicht auch so, daß nach den aktuellen Bombenfunden auf Bahnhöfen und dem Mord an einer 18-Jährigen die Stimmen nach mehr Kameraüberwachung und Herausgabe der Mautdaten laut wurden?

Also wenn ich prinzipiell schuldig bin, weil ich mich einem “freiwilligen” – duch Gruppenzwang beeinflußten – DNS-Test nicht unterziehe, dann sei es so. Denn ich bin prinzipiell gegen diese Tests und werde mich mit allen Möglichkeiten die mir zur Verfügung stehen gegen einen solchen Test wehren, sollte er einmal in meiner Wohngegend stattfinden. Sollen “die Leute” denken was sie wollen. Ich bestehe dann wie Jan Ullrich auf der Unschuldsvermutung.

Dem deutschen Staat vertraue ich jedenfalls weder in Sachen DNS-Massentests, noch bei staatlich vergebenen digitalen Signaturen noch bei vielen anderen Dingen. Warum sollte ich auch? Vertraut der Staat denn seinen Bürgern? Ein Plebiszit wird uns weiterhin mit Verweis auf die deutsche Geschichte und auf die sogenannte “Verfassung” – das Gesamtdeutschland aufoktroyierte Grundgesetz – versagt. Mindestens genauso empörend, aber nicht Thema dieses Artikels …

// Oliver

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