Laut GMX haben “Sektenexperten” – gemeint der Sektenbeauftragte der evangelischen Kirche in Brandenburg, Thomas Gandow, und der (selbsternannte) Historiker Guido Knopp – Tom Cruise mit Joseph Goebbels, seines Zeichens Propagandaminister der Nazis in den tausend Jahren zwischen 1933 bis 1945 (bekanntestes Zitat: “Wollt ihr den totalen Krieg?”), verglichen.
Von dem Sektenbeauftragten einer Sekte (denn nichts anderes ist die “evangelische Kirche”) kann man kaum mehr erwarten als die Konkurrenz zu diffamieren und zu dämonisieren, bei Herrn Knopp stellt sich die Frage der Legitimation aber schon eher. Man mag über Scientology denken was man will – sympathisch sind sie mir allemal nicht – aber die Frage ist einfach wo man Grenzen setzen muß. Die Innenminister von Bund und Ländern sind sich da jedenfalls bereits einig, so GMX.
Die Innenminister von Bund und Ländern streben in Deutschland ein Verbot von Scientology an, da die Organisation verfassungsfeindliche und zum Teil totalitäre Ziele verfolge. Im Dezember wurde dem Verfassungsschutz ein entsprechender Prüfauftrag erteilt. (GMX)
Eigentlich putzig, da meines Erachtens nach sowohl die katholische wie auch die evangelischen Kirchen und andere Religionen ebenfalls totalitäre Ziele verfolgen. Sie verfolgen diese Ziele vielleicht inzwischen nicht mehr so vehement, weil das schlechtere PR und damit auch geringere Kirchensteuereinnahmen bedeuten würde, aber diese Ziele haben sie eben dennoch nach wie vor. Die Quellenlage ist übrigens sowohl bei Scientology als auch bei den “christlichen” Kirchen mager. In beiden Fällen kann man nicht genau sagen was die nun glauben.
Bei den “christlichen” Kirchen verwundert das nicht, da bekanntlich jeder Christ berufen ist sich selbst seine eigene Flickenteppich-Religion (natürlich unter Beachtung der Autorität(en)) zusammenzustellen. Und das geht so. Wenn ein “Christ” von einem “Ungläubigen” mit diversen, der Bibel entnommenen “Fakten” (in Form von Zitaten), konfrontiert wird, muß er schnell und konsistent entscheiden welche Bibelstelle denn nun wörtlich zu nehmen sei (bspw. “die zehn Gebote”) und bei welcher es einer Interpretation bedarf (bspw. die Strafen welche im Anhang beschrieben sind: Steinigung, etc.). Das kann sich natürlich je nach Person, Ort und Zeit unterscheiden, so daß sich viele Splittergruppen (“Sekten”) im Laufe der Zeit abgespalten haben, wobei die größte inzwischen als “evangelische Kirche” firmiert. Die Frage stellt sich also, inwiefern der Vergleich und die geplanten Maßnahmen auch auf die “christlichen” Kirchen Anwendung finden sollten.
// Oliver (Atheist und damit lt. Lexikon “Gottesleugner”)
PS: Ich frage mich, wie ich “Gottesleugner” sein kann, wo doch Leugnen das Bestreiten einer erwiesenen Tatsache ist, oder?! 🙄