Heute habe ich meinen ersten isländischen Film gesehen. Der Film heißt Astrópía und kam vor zirka 2 Wochen frisch in die (isländischen) Kinos. Dieser Film war herzerfrischend und würde garantiert in Deutschland und anderen europäischen Ländern, wo man Untertitel nicht scheut oder synchronisierte Filme kennt, auch ein Erfolg werden. Klar, es stehen hin und wieder Sachen auf Isländisch auf Schildern et cetera, aber alles in allem ist der Film in dieser Hinsicht relativ neutral. Nicht, daß ich die Sprache schon derartig verstehen würde, daß ich den Film flüssig verstehe, aber da der Kinobesuch von Friskies – einem Club der Angestellten meiner Firma gesponsort wurde – hatte ich ein paar Kollegen um mich, die ich ab und an mit Fragen genervt habe und ansonsten war auch mit nur geringem Verständnis der Sprache eine Menge Spaß dabei.
Der Film fängt eigentlich relativ langweilig – wenn auch mit einigen lustigen Stellen – an. Hildurs (Hildur ist ein weiblicher Name 😉 ) Freund wird ins Gefängnis gesteckt und sie muß sich nach einer Arbeit umsehen, kurz: auf eigenen Beinen stehen lernen. Das Problem ist nur, daß sie (scheinbar) noch nicht selber gearbeitet hatte oder arbeiten mußte und sich deshalb für viele Dinge nicht “qualifiziert ist”. Einerlei, dank des Sohnes ihrer Freundin, bei der sie Unterschlupf gefunden hat, kommt sie in Berührung mit einem Laden in dem Rollenspiele, Fantasy- und Sci-Fi-Dinge verkauft werden. Die erste Begegnung ist umwerfend für die ganzen Nesthocker in dem Laden namens “Astrópía”, denn ein solch umwerfender Besuch ist bei ihnen selten. Ihre Qualitäten (die objektive! Attraktivität ) gefällt dem Chef und den Kunden zwar, aber da Hildur meint, daß sie ja eigentlich keine Ahnung von dem habe, was sie da verkauft. Und tatsächlich schaut sie ziemlich dumm drein, wenn Kunden ihr eine Frage stellen. Daraufhin schreibt ihr der Chef eine Adresse auf und lädt sie zu einer Rollenspielrunde im Haus eines Freundes ein (Pen&Paper!). Ab da beginnt der spannende und spaßige Teil des Films! Nachdem der Spielmeister die Gruppe in die Fantasywelt geleitet hat, kommen noch ein paar lustige (Anfänger-)Probleme, wie zum Beispiel, daß sich Hildur über ihr Outfit beschwert, daß ja nur von Nesthockern die unter Sexentzug leiden gezeichnet worden sein könne.
Nunja, ich spare mir hier eine Beschreibung des Rests und hoffe, daß dieser Film – und wenn auch nur mit Untertiteln – es in deutsche Kinos schafft und allen, die – auf welche Art auch immer – schon einmal mit Rollenspiel (Pen&Paper oder eben LARP) in Berührung gekommen sind, denselben Spaß bereitet wir mir. Ich fand Astrópía einfach toll und freue mich schon darauf ihn mir noch einmal anzusehen, wenn mein Isländisch mir ein volles Verständnis aller Passagen erlaubt.
Hier übrigens der englische Teaser!
// Oliver