Kommt mal runter! Trump wird also Präsident.
Zugegeben, keine ideale Lage.
Aber daß hier in Deutschland und Europa Hillary Clinton allgemein als die bessere Alternative vergöttert wurde und die Berichterstattung über Donald Trump tendenziös war, kann ich so nicht nachvollziehen. Es stimmt wohl, daß es ein nicht zu unterschätzendes Risiko darstellt wenn ein cholerischer Narzißt wie Trump, dem man seitens seiner Vertrauten scheinbar nicht einmal mit seinem eigenen Twitter-Konto über den Weg traut, den Koffer mit den Geheimcodes zum Start des atomaren Weltuntergangs überläßt. Aber inwieweit die kriegslüsterne Clinton da die bessere Alternative gewesen wäre, erschließt sich mir nicht.
Die tendenziöse Berichterstattung weist eigentlich vor allem darauf hin, daß man bei uns nicht allzu genau hinschaut. Die Demokraten sind nämlich überhaupt nicht weiter links als die Republikaner, sondern sie sind nur etwa 10 bis 20 Jahre weniger konservativ. Schaut man sich einmal die Programme der Republikaner aus den 1990ern an, wurden viele der Punkte daraus später gerade von den Demokraten durchgebracht.
Und woher nehmen wir eigentlich die Sicherheit, daß Hillary Clinton als “Falke” mit leicht psychopathischen Zügen nicht ebenso gefährlich für uns und den Rest der Welt gewesen wäre? Zugegeben, sie wäre wohl insgesamt eine kalkulierendere Präsidentin gewesen. Aber was heißt das schon?
Sie hätte mit höherer Wahrscheinlichkeit als man das für Trump — aufgrund seiner bisherigen Äußerungen — annehmen kann, versucht in Syrien einseitig eine Flugverbotszone einzurichten, was zu einer direkten Konfrontation zwischen dem Angriffsbündnis NATO auf der einen und Syrien mit seinem Verbündeten Rußland auf der anderen Seite geführt hätte. Wie schnell eine solche direkte Konfrontation zu einem atomaren Schlagabtausch hätte führen können, möchte man sich lieber nicht ausmalen.
Ohnehin stellt sich die Frage ob und wie weit der jeweilige POTUS wirklich mächtig ist und welche seiner Entscheidungen er im Alleingang durchziehen kann. Nur daran könnte man eine mögliche Gefährlichkeit von Donald Trump festmachen. Ich würde da schon noch von anderen Strippenziehern ausgehen. Nicht umsonst wurde JFK damals vorzeitig “abgesetzt” als er zu friedliebend und gesprächsbereit wurde. Auch wenn man sich die Versprechen von Obama von vor acht Jahren anschaut, kann man ja mal versuchen ihn daran zu messen statt an seinem unverdienten Friedensnobelpreis. Und wenn man das tut, stellt sich folgerichtig die Frage wieso Obama nicht in der Lage war seine damals behauptete Agenda in zwei Amtszeiten durchzusetzen. Allein die Schließung von Gitmo hätte ihm eine Menge Anerkennung eingebracht. Wer stand dem entgegen? Waren es die großen Konzerne, sein eigenes Kabinett, die Geheimdienste oder eine andere Gruppe im Hintergrund?
// Oliver
Runterkommen? Ich habe mich gar nicht aufgeregt.
Ich meine, wir wissen doch beide, dass der US-Präsident zwar immer als “mächtigster Mann der Welt” bezeichnet wird, aber am Kongress bzw. Senat vorbei regieren kann er auch nicht. Allzu viel Schaden wird auch ein Mensch wie Trump nicht anrichten können.
Ich halte ihm sogar zugute, dass er um Entspannung mit Russland bemüht ist. Ansonsten ist er für mich ebenso sympathisch oder unsympathisch wie die Clinton.
Amüsiert hat mich das Entsetzen der hiesigen Politik, Medien und Wahlforscher. Politik und Medien waren so arrogant, einen Wahlsieg von Clinton vorauszusetzen. Und die Wahlforscher müssen eingestehen, dass ihre Zahlen nicht viel wert sind, wenn man nicht weiß, ob der Befragte die Wahrheit sagt.
Ganz offen, ich würde mich freuen, wenn dieser plötzlichen Erkenntnis auch hierzulande Taten folgen. Aber so recht glaube ich nicht daran. Man wird vermutlich alles versuchen, um die AfD im nächsten Jahr klein zu halten. Aber wirklich etwas ändern wollen, wird man nicht. Wenn ich mir das Gehampel der Grünen zur Vermögenssteuer auf deren Parteitag angucke, dann sehe ich nicht, dass die aus der Wahl in den USA irgendwas gelernt haben.
Ich meinte übrigens auch die hiesige aufgeregte kopflose Hühnerschar aus Politik und Medien und nicht dich persönlich.
Wer AFDler und Pegidisten als Pack bezeichnet, muß sich nicht wundern wenn die in Umfragen lügen und in der eigentlichen Wahl für eine vermeintliche Überraschung sorgen.